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Anthropozän Logbuch-Eintrag 2008-2023: „Ismaning | BY - Wo die Heizungswärme aus der Erde kommt!"

Aktualisiert: 29. Okt. 2023

Laut der IHK-München | Oberbayern wird derzeit etwa nur 0,5% des Wärmebedarfs im Geothermie-Vorzeige-Bundesland Bayern durch Erdwärme abgedeckt. Die im Magazin- Titelthema | Energie gestellte Frage: „Warum so wenig?“, und wie groß das Potential der Geothermie insgesamt für die gesamte Bundesrepublik ist, bleibt also berechtigt.


Als der Gemeinderat Ismaning 2008 vor der Entscheidung stand: „Machn mia’s ´etz oda ned?“, war – Gott-sei-Dank – die Entscheidung: „Freilich – machn mia!“ Am Scheideweg zwischen „Weiter so, wie bisher“ (exklusiv fossile Brennstoffe) vs. „100 Mio Euro in die Zukunft investieren, ohne genau zu wissen, ob das so auch funktionieren wird…“ – ganz schön mutig! Und das vor 15 Jahren.

Abb.1: Die Gemeinde Ismaning am Scheideweg im Jahre 2008: Links Oben (etwas allegorisch dargestellt in Form vom Seebach mit seinem geteilten Wasserweg an der lokalen Mühle), ob ein großangelegter Geothermie Standort eingerichtet werden soll, oder nicht. Die Entscheidung für eine solche technische und finanzielle Herausforderung zahlt sich zum jetzigen Zeitpunkt aus, und katapultiert Ismaning und andere Gemeinden in der Region, die sich ebenso für Geothermie entschieden haben, in eine gewisse Vorreiterrolle für die gesamte deutsche Gesellschaft.
Abb.1: Die Gemeinde Ismaning am Scheideweg im Jahre 2008: Links Oben (etwas allegorisch dargestellt in Form vom Seebach mit seinem geteilten Wasserweg an der lokalen Mühle), ob ein großangelegter Geothermie Standort eingerichtet werden soll, oder nicht. Die Entscheidung für eine solche technische und finanzielle Herausforderung zahlt sich zum jetzigen Zeitpunkt aus, und katapultiert Ismaning und andere Gemeinden in der Region, die sich ebenso für Geothermie entschieden haben, in eine gewisse Vorreiterrolle für die gesamte deutsche Gesellschaft.

Die Geothermie-Dublette am Standort Ismaning (Abb.1 Foto Serie | Oben Mitte) weist eine Bohrtiefe von etwa 2,500 m auf. Sie wurde 2011 nach nur 6-monatiger Bauzeit in Betrieb genommen und produziert bei rund 80° Celsius Wassertemperatur (Abb.1 Foto Serie | Oben Rechts) einen Teil der Heizungswärme, die über Wärmeaustauschpumpen (Abb.1 Foto Serie | Mittleres Panel) durch spezielle Rohrleitungen (Abb.1 Foto Serie | Links Unten) zu den angeschlossenen Haushalten transportiert wird.


Im Kontext mit anderen Energieformen und deren Nutzung, wie e-Mobilität (z.T. in Ismaning via Wasserkraft) plus Wind | Solarkraft, entwickelt sich Ismaning immer weiter weg von den fossilen Brennstoffen (Öl | Gas), um den lokalen Wärmebedarf anderweitig zu decken.


Die technischen Anforderungen an eine solche Anlage, über 50+ Jahre zu laufen, sind gewaltig. Wie Herr Hobmeier, Geschäftsführer der Betreiberfirma, erklärt, sind aktuell die Kapazitäten mit einer Nennleistung von 8 MW bereits am Limit, und sollen zeitnah aufgrund der Bedarfsnachfrage weiter erhöht werden.


Leider können diese, laut seiner Aussage, nicht mit Kapazitäten andere Anlagen in der Region gebündelt werden, da jede dieser Anlagen mit einer Standort-spezifischen Wasserzufuhr gespeist wird. Hierbei spielt die charakteristische Wasserzusammensetzung und Temperatur am jeweiligen Standort ein entscheidendes Hindernis für eine solche Bündelung.


Neben den fortlaufenden betrieblichen Anforderungen, wie z.B. der Entsalzung des Basiswassers (Abb.2 | Rechts Mitte) zur Energiegewinnung durch Wärmeaustausch, ist gesetzlich vorgeschrieben, kritische (und sehr teure) Bauteile immer auf Lager zu haben, um einen sofortigen Austausch zu gewährleisten (Abb.2 | Rechts Unten) ohne durch Lieferkettenprobleme daran gehindert zu werden.

Abb.2: Die Geothermie Anlage am Standort Ismaning im Kontext mit den umliegenden agrarwirtschaftlichen Nutzflächen, der Verkehrsinfrastruktur, und einer wachsenden Anzahl an erneuerbaren Energieträgern bzw. der Nutzung derselben (e-Mobilität durch Wasser | Solar | Windkraft).
Abb.2: Die Geothermie Anlage am Standort Ismaning im Kontext mit den umliegenden agrarwirtschaftlichen Nutzflächen, der Verkehrsinfrastruktur, und einer wachsenden Anzahl an erneuerbaren Energieträgern bzw. der Nutzung derselben (e-Mobilität durch Wasser | Solar | Windkraft).

Die 18,500 Einwohner der Gemeinde sind mit wachsender Begeisterung Nutzer der Erdwärme. Alle Daten und Fakten zum Geothermie Standort Ismaning finden sich auf der Webseite zur Wärmeversorgung Ismaning. Chapeau Ismaning!


Für unser junges Unternehmen mit dem Anspruch, „Nachhaltigkeit“ so weit wie möglich durch technisch-innovative Maßnahmen zu unterstützen und zu fördern, war somit Ismaning die Wahl als „Gewerbestandort“ auch in dieser Hinsicht quasi perfekt.


Carpe Diem | Glückauf Ismaning!

 
 
 

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